OSTEOPATHIE WISSEN
Welche Bereiche der Osteopathie gibt es und wie verläuft eine medizinisch fundierte osteopatische Behandlung? Hier erfährst Du es.
OSTEOPATHIE
Die Kraft einer nachhaltigen Heilmethode!
Während des Lebens können verschiedene Faktoren wie Ernährung, Bewegungsmangel, Narbenbildung durch Operationen, Organerkrankungen, Medikamenteneinnahme sowie virale und bakterielle Infektionen zu Kompressionssyndromen führen. Diese Syndrome äußern sich in eingeklemmten Nervenendigungen, Gelenkblockaden und Störungen der Faszien und Organe.
Unser Team aus Osteopathinnen begibt sich einfühlsam auf eine Reise durch den Körper unserer Patienten. Unser Ziel ist es, durch die Gewebesprache die primäre Läsion zu erkennen und zu behandeln. Auf diese Weise geben wir dem Körper einen Anstoß zur Selbstheilung, denn jeder Körper verfügt über die Fähigkeit, sich selbst zu regulieren und Ursache-Folge-Verbindungen abzubauen.
Ein einfallsreicher Mechaniker des Körpers.
DIE 3 BEREICHE DER OSTEOPATHIE
Schon im 19. Jahrhundert hat der amerikanische Arzt Dr. A. T. Still die Osteopathie entwickelt. Seine Erkenntnis war, dass Krankheiten und Symptome oft auf mangelnde Selbstheilungskräfte zurückzuführen sind. Ihm ging es nicht darum, Symptome oberflächlich zu behandeln, sondern die eigentlichen Ursachen der Beschwerden zu finden und zu beheben. So entstand eine ganz neue medizinische Denkweise – die Osteopathie.
Dr. Stills Ansatz sah den Osteopathen weniger als klassischen Arzt, sondern eher als einfallsreichen Mechaniker des Körpers. Ihr Job war es, Blockaden aufzuspüren, die den Fluss von Nervenimpulsen, Blut und Lymphflüssigkeit behinderten, und diese dann zu lösen. Bei seinen Untersuchungen und Behandlungen konzentrierte er sich darauf, Bewegungseinschränkungen im Gewebe mit den Händen zu erkennen, zu beseitigen und den Körper dann in einen Zustand verbesserter innerer Beweglichkeit zu versetzen, damit er sich selbst heilen konnte.
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PARIETALE OSTEOPATHIE
Insbesondere Dr. Still etablierte die parietale Osteopathie, die sich mit der freien Beweglichkeit innerhalb des Bewegungsapparates, also der Knochen, Gelenken, Muskeln und Sehnen beschäftigt.
Fokus ist dabei die Wirbelsäule, die als anatomische Leitstruktur mit all ihren abgehenden Nerven wichtige Hinweise über die betroffenen Regionen liefert. Über chiropraktische oder sogenannte Impulstechniken werden hier aber auch an den Gelenken der Arme und Beine Blockaden gelöst. Mit Muskelenergietechniken können sanft Verspannungen im Muskel behoben und das Bewegungsausmaß verbessert werden.
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VIZERALE OSTEOPATHIE
Der französische Osteopath Jean-Piere Barral bereicherte die Osteopathie mit der sogenannten viszeralen Osteopathie, indem er enge Beziehungen zu den inneren Organen aufzeigte und überwiegend über deren Behandlung zu einer Symptomlinderung am Bewegungsapparat führte.
Ziel der Behandlung ist die freie Beweglichkeit der inneren Organe im Brust- und Bauchraum. So wird eine mangelnde Eigenbeweglichkeit aufgrund von Verklebungen mit ihrer Umgebung mit sanften Techniken behoben. Dadurch können u.U. entstandene Überlastungssyndrome von Organen (Lungenerkrankungen wie chronisches Asthma, Leberinsuffizienz, Reizdarm, Senkung von Blase, Gebärmutter oder Niere) mit Symptomen wie Inkontinenz, Menstruationsstörung, Abgeschlagenheit, wiederkehrende Blasenentzündungen oder Übelkeit und Herzrhythmusstörungen behandelt werden.
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Ebenso kann es über eine Verschaltung im Rückenmark aufgrund einer Dysfunktion eines Organs zu Schmerzen im Bewegungsapparat kommen. Mit Verbesserung der Eigenbewegung der einzelnen Organe vermag der Osteopath die Durchblutung und somit die Vitalität des Organs zu verbessern, wodurch nach Einsetzten der Selbstheilungskräfte eine Abnahme der Gelenkbeschwerden wahrgenommen werden kann.
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KRANIOSAKRALE OSTEOPATHIE
Ein drittes Teilgebiet der Osteopathie wurde von D. William Garner Sutherland definiert. Nach zahlreichen anatomischen Studien am Schädel (griech: Kranion) stellte er 1939 das Phänomen der primären Respirationsbewegung vor.
Ähnlich wie der Herzschlag und der Atemrhythmus stellt diese eine pulsierende Eigenbewegung des neuronalen Systems dar. Genau diese Eigenbewegungen geben eine freie Bewegung der Flüssigkeit im Spinalkanal um das Rückenmark zwischen Kreuzbein und Schädel wieder. Mit der krankiosakralen Osteopathie werden Einschränkungen des Flusses bzw. des Rhythmus festgestellt, die unbehandelt zu Veränderungen im Hormonhaushalt, Immunsystem, Atmung sowie Nervensystem führen können.
EXPERTISE
Osteopathie & Orthopädie im Zusammenspiel
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Alle 3 Teilbereiche- die parietale, viszerale und kraniosakrale Osteopathie werden angewandt
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Im Rahmen der Anamnese werden schulmedizinische Vorbefunde und Bilder (MRT, Röntgen) sowie Laborbefunde mit beurteilt
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Sollten weiterführende diagnostische Maßnahmen notwendig sein, können diese direkt initiiert werden
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Aufgrund der beruflichen Expertise als Fachärztin und Durchführung von zahlreichen Operationen am Bewegungsapparat, im Bauchraum und Brustkorb ist eine gezielte anatomische Zuordnung am Patienten möglich
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Esoterische Techniken ohne wissenschaftlichen Hintergrund finden keine Anwendung.
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Im Rahmen der Behandlung werden bei mündlichem Einverständnis Infiltrationstechniken der Neuraltherapie sowie die Anlage eines unterstützenden Kinesio Tapes ohne zusätzliche Kosten durchgeführt
Der Weg zur Selbstheilung
ZIELE UND WIRKUNG DER OSTEOPATHIE
In unserer osteopathischen Praxis in Leipzig betrachten wir den Menschen als Ganzes, bestehend aus seinem körperlichen Zustand mit seinen strukturellen und metabolischen Aspekten sowie seiner emotionalen und mentalen Gesundheit. Die Interaktionen zwischen diesen verschiedenen Funktionssystemen ermöglichen es dem Körper, auftretende Störungen selbst zu regulieren und eine Selbstheilung zu initiieren.
Durch innere oder äußere Einflüsse kann jedoch die Fähigkeit des Körpers zur Eigenregulation gestört werden, was zur Entstehung von Beschwerden führen kann. Diese zeigen sich oft als Dekompensation innerhalb der körpereigenen Kompensationsmechanismen. Osteopathen verstehen diese Zusammenhänge und haben das Ziel, somatische Dysfunktionen zu beheben, damit der Körper sein Gleichgewicht wiedererlangt und die Fähigkeit zur Kompensation zurückgewinnt.
Die Ziele der Osteopathie zusammengefasst:
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Aufdecken von Ursachen – Folge – Ketten und Behandlung der Schmerzursache
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Verbesserung der Homöostase, also des stofflich-energetischen Gleichgewichtes im Gewebe
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Induktion der Selbstheilung
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Im Sinne des holistischen Grundsatzes wird der Körper als Ganzes angesehen und sich gegenseitig beeinflussende Systeme in Einklang gebracht
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Lösen von Blockaden
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Wiederherstellung der Beweglichkeit zwischen Organen und umliegender Strukturen
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Wiederherstellung der Eigenbewegung im spinalen Liquorsystem zwischen Steißbein und Schädel
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Verbesserung der faszialen Beweglichkeit
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Verbesserung der Vitalität
Die Wirkung der Osteopathie liegt in der gezielten Entspannung spezifischer Körperstrukturen. Grundsätzlich zielt sie darauf ab, Spannungen zu lösen, was es ermöglicht, Verkürzungen, Blockaden, Verklebungen und Durchblutungsstörungen zu beseitigen. Dies reduziert den Druck und Zug auf das betroffene Gewebe, wodurch Entzündungen oder lokale Reizungen abklingen können.
Zusätzlich kann sich seelischer Schmerz, der sich chronisch aufgebaut hat, negativ auf das körperliche Wohlbefinden auswirken. Ängste können sich beispielsweise im Magen manifestieren, der Rücken kann eine Last tragen, die nicht körperlicher Natur ist, und eine schwache Blase kann ein Ausdruck von innerer Unruhe sein. In der osteopathischen Untersuchung und Behandlung werden diese Verbindungen zwischen seelischem Befinden und körperlichen Symptomen hergestellt und bewusst gemacht. Auf diese Weise kann der Weg zu innerer Einsicht und Erkenntnis geebnet werden.
BEHANDLUNG
Wann empfehlen wir die Osteopathie?
​Wir empfehlen eine osteopathische Behandlung bei folgenden Beschwerden:
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Rückenschmerzen
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Gelenkschmerzen wie Schulter, Ellenbogen oder Knie
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Bauchschmerzen, Verstopfung und Verdauungsprobleme
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Reflux, Sodbrennen
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Beschwerden nach Operationen
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Sportverletzungen
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funktionelle kardiale Beschwerden wie Herzstolpern
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pulmonale Beschwerden wie chronisches Asthma, COPD
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Nierenerkrankungen wie rezidivierende Blasenentzündungen
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Beschwerden im urologischen (Prostata) und gynäkologischen (Menstruationsstörungen, Endometriose) Bereich
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Müdigkeit und Erschöpfung
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Kopfschmerzen und/ oder Migräne
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Kiefergelenkstörung
FALLBEISPIEL
Verbindung der Leber und dem Unterbauch.
Eine 45-jährige Patientin stellte sich bei uns mit bewegungsabhängigen Schmerzen in ihrer rechten Schulter vor. Das Bewegungsausmaß war schmerzhaft eingeschränkt. Vor allem das Abspreizen und das nach vorne Anheben des Arms bereiteten ihr Beschwerden.
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In der Vorbesprechung (Anamnese) verwies die Patientin einen schleichenden Beginn ihrer Beschwerden, ohne dass ihr ein Trauma oder ein auslösender Moment bekannt war. Des Weiteren berichtete sie von unerklärlicher Müdigkeit obwohl sie ausreichend schlief. An Vorerkrankungen litt sie nicht. Außer eines Kaiserschnitts vor 16 Jahren gab es keine Operationen, Stürze oder Unfälle.
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In der osteopathischen Untersuchung zeigte sich dann eine Bewegungseinschränkung der Leber, ein positiver Befund an der der rechten Kuppel des Zwerchfells, Restriktionen im Bereich der rechten Pleura (Rippen- und Lungenfell), sowie eine deutliche Unbeweglichkeit der Kaiserschnittnarbe.
Durch so genannte Inhibitionstests ließ sich herausfinden, dass die Narbe großen Einfluss auf die Beweglichkeit der Leber hatte - denn es besteht eine anatomische Verbindung zwischen Leber und Unterbauch. Die Leber verursachte so, durch den Zug am Zwerchfell und darüber an der Pleura (welche Verbindungen bis zum Schultergürtel und der Halswirbelsäule hat), Bewegungseinschränkungen an Schulter und Schultergürtel. Durch die daraus resultierenden Bewegungseinschränkungen kam es zu einer Reizung der schulterumgebenden Weichteilstrukturen und somit zu Schmerzen während der Bewegung.
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Wie konnte die osteopathische Behandlung in diesem Fallbeispiel helfen?
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Durch das Lösen der faszialen Strukturen der Kaiserschnittnarbe konnte bereits die Mobilität der Leber gebessert werden. Im Anschluss wurde durch gezielte Griffe die Beweglichkeit der Leber positiv beeinflusst. Nach der Behandlung stellte sich sofort eine Verbesserung der „range of motion“ der Schulter ein. Nach wenigen Tagen waren auch diese Schmerzen verschwunden.
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